17. Juni 2017 Ursensollen
Ein kühler Tag. Heide freut sich, sie hat’s zum Laufen lieber kühl, ich dagegen fühle mich in meinen Italien-Gefühlen gestört. Sie läuft heute auf dem SM-Radweg, benannt nach Seyfried Schweppermann (ca. 1257-1337), einem Feldherrn König Ludwigs des Bayern.
Ich fahre auf namenlosen Straßen, die sich der mäandernden Lauterach anschmiegen. Unberührte, menschenleere Natur! (Die Oberpfalz ist der statistisch dünnbesiedelste Teil Deutschlands.) Besonders reizvoll die vielen blühenden Holunderhecken in den Auen.
Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal so versteckte Dörfer wie Utzenhofen und Thürsnacht besuchen werde. Aber die Entdeckung des Tages ist Kastl. Kastl im Lauterachtal. Ein staatlich anerkannter Erholungsort, aber außer Bikern und Wanderern scheint sich niemand hierher zu verirren.
Das Doppelzimmer im Schwarzen Bären kostet 62 €, und der Oberpfälzer Lammbraten mit Kartoffelknödel für 9,80 € ist dazu angetan aus mir Möchtegern-Vegetarierin noch eine passionierte Fleischesserin zu machen. An der Wand hängen eingerahmt die Sieger im Schafskopf, die ein sehr seltenes Blatt auf der Hand hatten. Hat bestimmt einen einprägsamen
Namen, aber ich kenne ihn nicht.
Also dieses Kastl würde ich jedem empfehlen, der wandern, klettern oder Rad fahren möchte, ohne von Autos belästigt zu werden, der die wunderbare Natur mit Felsenhöhlen und seltenen Pflanzen zu schätzen weiß. Auf dem kleinen zentralen Platz steht ein hübsches Rathaus (so viele hübsche Häuser wie hier in der Oberpfalz habe ich noch nie gesehen).
Auf dem Weg zu meinem Auto (Park-Plätze jede Menge) für die Weiterfahrt nach Ursensollen begegnet mir noch ein Krug auf Beinen. Mir will partout nicht einfallen, in welcher Geschichte der die Hauptrolle spielt. Weiß das jemand?
Chapeau und ToiToiToi!
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